Sonntag, 22. September 2013

Hiroshima

Unser zweiter Tag in Japan war eine sehr intensive Erfahrung  - für Geist und Körper. Um 7 Uhr morgens machte sich unsere Reisegruppe inkl. einiger tief hängender Augenringen auf den Weg nach Hiroshima, einer Hafenstadt im Südwesten von Honschu. Zuerst besuchten wir den Shukkeinen Garten, ein Miniaturlandschaftsgarten, der vor allem durch seine große Anzahl an bunten gefräßigen Kois 'begeisterte'. Danach ging es zur Karpfenburg. Unsere weitere Tour führte uns durch die erdrückende und entsetzende Vergangenheit Hiroshimas: am 6. August 1945 um 8:17 Uhr explodierte die weltweit erste im Krieg eingesetzte Atombombe in 600m Höhe über der Innenstadt Hiroshimas. 80% der Innestadt wurden damals dem Erdboden gleichgemacht. Die Detonation und der darauf folgende Fallout (radioaktiver Niederschlag) haben zehntausende Leben in Hiroshima zerstört.
Den Opfern des atomaren Angriffs wird in Hiroshima vor allem an der Atombombenkuppel, im Friedensgedenkpark und dem Friedensmuseum gedacht. Die Ausstellung im Museum beschreibt detailliert den Hergang der Katastrophe, den langen Wiederaufbau und die unvorstellbaren Folgeschäden der A-Bomb. Leider wird mit keinem Wort erwähnt, dass Japan selbst über zahlreichen Atomkraftwerke verfügt und bislang nur dem militärischen Einsatz von Kernwaffen abgeschworen hat.
Hungrig ging unsere Tour weiter auf die Insel der Plastik fressenden Rehe und Hirsche, eigentlich unter dem Namen Miyajima bekannt. Auf der 'Schrein-Insel' ist der Itsukushima Torii (Schrein) zu sehen, das angeblich meist fotografierteste Motiv Japans. Dort genossen wir (weiterhin sehr hungrig!) einen ktischigen aber fantastischen Sonnenuntergang.

 
Was uns sonst noch so aufgefallen ist:
In Japan gibt es wahrhaftig sehr viele Tempel.
Das Klopapier ist einlagig.
Das Geräusch einer Klospülung kann mit einem Soundknopf simuliert werden – damit die anderen nicht mitikriegen, was man am Klo so tut.
In Kyoto sagt man Okini, nicht Arrigato. In Tokyo würde man mit dieser Art des Dankesagens als Landei gelten.
In Kyoto fährt der letzte öffentliche Bus an einem Freitag Abend vom Stadtzentrum zu unserem Hostel schon um 23 Uhr.
RadfahrerInnen sind sehr stylisch und fahren gerne auf den Gehsteigen.
Frauen in Kyoto tragen ihre Kiomonos auch im Alltag.
Der grüne Tee (in Tee-, Eis-, Saft- oder sonstiger -form) schmeckt hier sehr anders.
Es gibt eine Vielzahl an kreativen Beschäftigungsjobs (primär Winker, Leuchtstabschwinger oder Schilderhalter). 
Nicht einmal Baustellen dürfen hier dreckig sein.

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